DE EN
fotolia_26754610_m

Blasenerkrankungen

Die Interstitielle Cystitis (IC)

Das Krankheitsbild einer seltenen, aber spezifischen Blasenerkrankung, der Interstitiellen Cystitis (IC) ist nach wie vor nicht vollständig geklärt. Symptome, die an eine Interstitielle Cystitis oder ein schmerzhaftes Blasensyndrom denken lassen, sind die Folgenden:

  • unangenehme, erschwerte, schmerzhafte Blasenentleerung (Dysurie, Algurie)
     
  • häufiges Ausscheiden kleiner Mengen Urin, ohne dass die Gesamturinmenge gesteigert ist – bis zu 60 mal innerhalb von 24 Stunden  (Pollakisurie)
  • häufiger, insbesondere auch nächtlicher Harndrang (Nykturie)
  • generell Unterbauchschmerzen für längere Zeit ohne erkennbaren Grund

 

Ursachen

Normalerweise ist die Blase mit einer schützenden Zellschicht ausgekleidet, die sie vor aggressiven Substanzen im Urin schützt. Bei der Interstitiellen Cystitis ist der Aufbau der Blasen­schleimhaut, insbesondere der die Blase auskleidenden Glykosamino­glykan-Schicht (GAG), gestört. Dadurch können toxische Bestandteile des Harns in das tiefere Gewebe eindringen, die eine Reizung von Nervenendigungen und entzündlichen Veränderungen verursachen.

Für den Patienten äußert sich das als ein Krampfen der Blase und einem damit einhergehenden schmerzhaftem Harndrang. Die reizenden Stoffe im Harn treffen auf die offen liegenden Blasenwand­nerven und verursachen dadurch reflexartig ein ständiges Zusammenziehen der Blasenwandmuskulatur (circulus vitiosus dolorosus, Livingston). Nun kommt die Blasen­muskulatur nicht mehr zur Ruhe. Als Folge des ständigen Zusammen­ziehens der Blase schmerzt der Muskel und schrumpft das Blasenvolumen. Der Patient verspürt immer häufiger einen Harndrang. Er muss bis zu 60-mal am Tag auf die Toilette, kann aber nur geringe Harn­mengen unter starken Schmerzen produzieren, da zum Wasser­lassen ein Loslassen der beteiligten Muskulatur notwendig ist. Dies ist dem IC-Patienten oft nicht mehr möglich und das Urinieren nur unter Pressen und Schmerzen möglich.